Demnächst knallt’s in Dortmund, und zwar ganz gewaltig! Dabei soll dieser Knall unter anderem dafür sorgen, dass die Anwohner möglichst wenig durch Staub und Lärm belästigt werden. Am 17. Februar nächsten Jahres ist es soweit: Das Hauptverwaltungsgebäude des Volkswohlbundes zwischen Südwall und Chemnitzer Straße wird gesprengt.
Wer sich momentan in der Nähe aufhält, hört schon jetzt regelmäßiges Rattern und Knattern, Hämmern und Bohren. Innen wird das Gebäude nämlich schon seit geraumer Zeit ausgeschlachtet. Auch aus dem benachbarten Gebäude auf der Hohen Straße sind vor wenigen Wochen alle Mieter ausgezogen, die ehemalige Bäckerei und der daneben liegende Laden stehen leer.
Ziemlich ghettomäßig sieht es an dieser Kreuzung mittlerweile aus, denn Grafitti-„Künstler“ haben sich Zutritt zu den beiden Gebäuden beschafft und nachts die Fenster und Teile der Fassade besprüht. Ein bisschen mehr Mühe hätten sie sich dabei geben können, finde ich. Aber eigentlich ist es auch egal, denn bis auf den momentan hässlichen Anblick stört es ja nicht wirklich. Den Abriss-Countdown für diese Gebäude kann schließlich jeder am Gehämmere der Baumaschinen abzählen. Für einen kleinen Schrecken bei den Anwohnern sorgte zwar Anfang November der große Auflauf an Feuerwehrwagen und -männern nebst aus einem der Fenster steigendem Qualm, aber es blieb zum Glück bei diesem Schrecken.
Warum blogge ich das alles nun? Weil ich gestern einen Brief bekam, in dem ich zu einer Nachbarschafts-Infoveranstaltung eingeladen wurde, auf der die Anwohner rund um die betroffenen Gebäude über die Sprengung und damit verbundenen Maßnahmen (zeitlicher Ablauf, Evakuierung, Aufenhaltszonen, Park- und Verkehrssituation, Unterbringung und Verpflegung) informiert werden sollen. Die Gebäude stehen nämlich direkt gegenüber meiner Wohnung, auf der anderen Straßenseite.
Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Es ist noch nicht lange her, dass die gesamte Hohe Straße aufgerissen, neu asphaltiert und umgebaut wurde, damit sie sich als Fanmeile auf der Fußball-WM von ihrer besten Seite zeigt. Ein dreiviertel Jahr lang haben diese Arbeiten gedauert – ein dreiviertel Jahr lang massiver Baulärm direkt vorm Schlafzimmerfenster. Und nun geht der ganze Sermon von vorne los. Denn es geht natürlich nicht nur um den Abriss, sondern auch um einen Neubau und eine teilweise Neugestaltung der gerade erst neu gestalteten Kreuzung.Aber was nörgel ich rum, 2010 soll ja „schon“ alles fertig sein.
Sollte es möglich sein, am Tag der Sprengung Fotos von diesem Ereignis zu machen, werde ich mal sehen, ob ich nicht ein bisschen mehr oder weniger live bloggen kann. Das hängt aber nicht nur von den Aufenthaltszonen ab und ob ich zu den zu evakuierenden Anwohnern zähle, sondern auch davon, wie lange so eine Evakuierung dauern würde. Ich brauch ja schließlich meinen Computer zum Bloggen. Ich bin gespannt! Am 9. Januar findet die erste Infoveranstaltung statt und dort erfahre ich sicherlich mehr.
Ergänzung, 20.12.07, 14:12 Uhr: Ich sehe gerade, dass es auf dem Gelände vor ein paar Tagen zwei Bombenfunde gegeben hat. Davon hab ich nix mitbekommen, trotz Evakuierungsmaßnahmen und Sperrungen in der Gegend. Scheinbar hat so ’ne Bombe weniger Schmackes, als ich erwartet hätte. Außerdem hab ich eine Pressemitteilung des Volkswohl-Bundes gefunden, in der zumindest etwas genauere Angaben zur anstehenden Evakuierung stehen: Die Sprenung soll zwischen 12 und 13 Uhr stattfinden und alle Anwohner in einem Radius von 150 Metern um das Grundstück werden ab acht Uhr an besagtem Morgen evakuiert. Laut Map24 liegt meine Wohnung noch in dem 150-Meter-Bereich.
Fotos: Volkswohlbund-Gebäude, Wikimedia Commons, GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Armin Biernaczyk. Das zweite Foto stammt von mir und ist vom Feuerwehr-Einsatz am 7.11.07. Es handelt sich um das jetzt leer stehende Nachbargebäude des Volkswohlbundes auf der Hohen Straße.
Ich habe gesehen, dass in dem Hochhaus mal ein Paternoster eingebaut war- weiß jemand, ob das Ding noch bis zum Schluss lief?
Wirklich schade, dass die Dinger heute nicht mehr hergestellt werden dürfen…
Hallo Teijo!
Ich habe deine Frage mal ins Bauforum gestellt. Ich habe selber absolut keine Ahnung von Baumaschinen, aber vielleicht bekommst du dort eine Antwort. So musst du dich dort nicht anmelden. 😉
http://forum.bauforum24.biz/forum/index.php?act=ST&f=283&t=23934&st=30#entry202443
Vielleicht kann diese interessante Webside die Paternoster-Frage beantworten:
http://www.flemming-hamburg.de/patlist.htm
Gruß,
Oliver
Hallo Oliver,
genau von daher weiß ich, dass dort ein Paternoster eingebaut war 🙂
@Teijo
Ich kann dich beruhigen, der Paganosta ist in einem anderen gebäude des Volkswohl Bundes und läuft putzmunter vor sich her ;o)
MFG
Hallo Jenny,
das ist ja super- ich würd‘ mir das Ding gern mal irgendwann ansehen. Weißt Du, welches Gebäude das dann grob ist?
@Teijo,
hy ja ich weiss sogar genau in welchem gebäude das ist, aber ich muss dich enttäuschen, du wirst keine Chance haben da reinzukommen.
Privatgebäude von der Versicherung und da kommen nur Mitarbeiter rein.
SRY!!!!!!!!!
Der ist in dem Gebäude, in dem auch die Anwohner-Infos waren. Hab’s vorgestern dort gesehen.
schau mal im der oper vorbei
da soll es vip-karten mit sektfrühstück geben
mit direktem blick
Das glaube ich nicht. Die Oper gehört laut Plan, den wir als Anwohner bekommen haben, zu den Gebäuden, die evakuiert werden. Woher hast du diese Info?
sorry das meine mail nicht stimmt möchte anonym bleiben
Doch ist so aus der oper hinter den größen glasflächen
werden leute zu schauen 15 euro mit sektfrühstück
grade mal 120 meter vom gebäude
und die leute im thaeter werden auch arbeiten
ist angeblich mit der feuerwehr und anderen da oben
ausgehandelt worden
werde mal deine seite weiter betrachten mal sehen was es hier noch so gibt
Paule
Anonym bleiben ist kein Problem. 😉 Ich werde mich morgen unter das gemeine Fußfolk mischen und mir das Ganze mit einigen Freunden von dort ansehen.